Auf dieser Seite findest du eine kleine Übersicht von kostenlosen Baukostenrechnern mit Beschreibung.
Die Anzahl an verfügbaren Online-Rechnern ist sehr überschaubar und in der Suchmaschine findest du sie alle mit nur einem Klick.
Dieser Artikel präsentiert dir also keine ultra-geheimen Tools, die du selbst nicht finden kannst. Vielmehr möchte ich dir die Möglichkeiten und Besonderheiten der verfügbaren Rechner beschreiben.
Ich habe alle Baukostenrechner selbst ausprobiert.
Damit du dir einen besseren Eindruck von jedem Rechner machen kannst, habe ich zusätzlich ein paar Screenshots angehängt (einfach auf die Bilder klicken, um sie zu vergrößern…)
Viel Spaß beim Rechnen!
PS: Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass dieser Artikel keine Werbung enthält. Es geht nur um die Baukostenrechner, unabhängig davon welche Produkte oder Dienstleistungen die Betreiber anbieten. Es handelt sich um keinen Affiliate-Bericht oder Sponsored Post. Ich bekomme kein Geld dafür.
Wofür ist ein Baukostenrechner da?
Ein Baukostenrechner ist sehr hilfreich für eine erste Abschätzung der Gesamtkosten deines Hausbau-Projekts.
Er hilft dir ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Neubau deiner Immobilie in etwa heute kostet.
Fakt ist:
Die meisten Menschen, die sich noch nicht mit Hausbaukosten beschäftigt haben, schätzen die Kosten viel zu niedrig ein.
Sehr oft liegen die Preisvorstellungen gerade mal bei der Hälfte der Summe, die in Wirklichkeit benötigt wird.
Vielleicht liegt es daran, dass die meisten von uns ganz einfach nicht gewöhnt sind, in so derart großen Summen zu denken.
Ein vernünftiger Baukostenrechner hilft dir jedenfalls, eine realistische Vorstellung zu bekommen, welche Geldsumme du ungefähr für ein neu gebautes Einfamilienhaus in die Hand nehmen musst.
Darüber hinaus sollten deine Ansprüche an einen Baukostenrechner aber nicht gehen.
Bonustipp: Hier findest du alle Informationen darüber, was der Hausbau heute kostet: Hausbau-Kosten – Was kostet heute ein Einfamilienhaus?
Was muss ein Baukostenrechner können?
Das Einzige was du machen musst, ist die Eingabe von ein paar Eckdaten deines zukünftigen Traumhauses. Die geplante Wohnfläche ist immer dabei. Alle anderen Eingaben hängen davon ab, wie der Rechner aufgebaut ist.
Um dir ein brauchbares Ergebnis liefern zu können, greift der Baukostenrechner auf Durchschnittskosten oder Erfahrungswerte zu, die seine Betreiber hinterlegt haben.
1. Aktuelle Daten
Wichtig ist, dass der Betreiber seine Daten jedes Jahr aktualisiert. Die Baupreise unterliegen wie alle anderen Preise jährlichen Anpassungen (meist Steigerungen).
Die Veränderungen der Baupreise gegenüber dem Vorjahr findest du für Deutschland auf der Seite des Statistischen Bundesamts und für Österreich bei Statistik Austria.
Veraltete Daten können schnell für ein falsches Bild sorgen. Immerhin sind die Baukosten innerhalb der letzten 10 Jahre um über 40 % gestiegen. Und der Ausnahmezustand bei der Verfügbarkeit und den Preisen von wichtigen Baustoffen im heurigen Jahr 2021 hat dafür gesorgt, dass die Baukosten innerhalb eines Jahres nochmal um 10% gestiegen sind!
Mein Tipp: Schlag bei allen Baukostenrechnern, die ich dir jetzt vorstellen werde, selber nochmal + 10% bei den Bauwerkskosten drauf.
2. Keine Kosten vergessen
Ein Baukostenrechner sollte möglichst vollständig sein und alle Kosten rund ums Hausbau-Projekt berücksichtigen.
Die meisten angehenden Bauherren sind Laien.
Darum ist es am Anfang besonders schwer zu erkennen, ob bei der Kostenschätzung mittels Baukostenrechner schon alles berücksichtigt wurde oder ob noch wichtige Kostengruppen fehlen.
3. Regionale Unterschiede berücksichtigen
Durch landesweit unterschiedliche Nachfrage und Auslastungskapazitäten ergeben sich bei den Baukosten regionale Unterschiede.
Richtig gelesen!
Nicht nur bei den Grundstückspreisen gibt es Unterschiede, die von der Lage abhängen. Generell kann man in Deutschland bei den Baukosten von einem Süd-Nord-Gefälle sprechen. Im Süden baut man teurer wie im Norden.
Es ist sinnvoll, wenn ein Baukostenrechner das berücksichtigt. Auch wenn es sich wiederum nur um Durchschnittswerte handelt.
Was ein Baukostenrechner nicht kann
Ein Baukostenrechner kann keinesfalls eine genaue Kostenaufstellung ersetzen. Er liefert nur eine Beispielrechnung.
Jedes Hausbau-Projekt ist individuell und anders!
Die Basis für eine solide Finanzierung und Einhaltung der Kosten ist und bleibt eine saubere Kalkulation.
Dazu ist eine Kostenaufstellung nach einer konkreten Planung des gesamten Bauprojekts notwendig. Am besten verwendest du dazu ein Tabellenkalkulationsprogramm wie Microsoft Excel.
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Tipp: Unbedingt nach der Planung, mehrere Angebote einholen, vergleichen und in eine Kalkulation eintragen, egal wie du baust.
6 Kostenlose Online-Baukostenrechner
Ein sehr einfach zu bedienender Baukostenrechner für Deutschland.
Beim Grundstückskauf werden automatisch die Kosten für den Notar und den Grundbucheintrag berücksichtigt, sowie der richtige Prozentsatz für die Grunderwerbsteuer und die Maklerkosten je Bundesland.
Für die Gebäudekosten gibst du nur die Wohnfläche an und kannst Durchschnittswerte für eine einfache, mittlere oder gehobene Ausstattung/Bauweise auswählen.
Tipp: Wähle für deine Schätzung die “gehobene Ausstattung” aus. Denn im Vergleich zu den statistischen Durchschnittswerten sind die Werte für die Varianten “einfach” und “mittel” zu niedrig angesetzt.
Genial ist, dass regionale Unterschiede der Baukosten je Bundesland berücksichtigt werden.
Für Außenanlagen, Baunebenkosten und die Hausanschlusskosten wird ein automatischer Prozentsatz gezogen, den du individuell anpassen kannst.
Die Kosten für die Außenanlagen (Carport oder Garage, Terrasse, Wege, Garten usw.) und die Baunebenkosten (Architektenhonorar, diverse Gutachten, Versicherungen, …) können durchaus höher ausfallen, wie die Standardwerte die der Rechner vorschlägt. Vor allem sind die Kosten von Garten, Carport, usw. nicht abhängig von der Wohnfläche.
Wünschenswert wäre noch eine Unterscheidungsmöglichkeit, ob mit oder ohne Keller gebaut wird.
Bei deiner Schätzung der Gesamtkosten bitte auch die Kosten für die Möblierung und Ausstattung nicht vergessen.
Fazit: Ein feines Rechentool mit einfacher und übersichtlicher Bedienung. Mit ein paar Klicks gibt’s ein Gesamtbild der aktuellen Baukosten-Situation in deiner Region.
#2 Baukostenrechner der S-Bausparkasse (Österreich)
Was der Sparkasse-Baukostenrechner für Deutschland ist, ist bzw. war der Baukostenrechner der S-Bausparkasse für Österreich.
Er hat eine sehr moderne und einfach zu bedienende Oberfläche.
Durch die Eingabe der Postleitzahl werden regionale Unterschiede je Bundesland berücksichtigt. Bei der Bauart stehen Massiv-, Holzriegel- und Fertighaus zur Auswahl.
Die Erfahrungswerte der Bank zeigen bzw. zeigten einen guten Überblick der Baupreissituation in Österreich.
Anmerkung: Leider sind die Rechenwerte seit 2 Jahren nicht mehr aktualisiert worden. Das heißt, du musst im Jahr 2021 etwa 15% auf das Ergebnis des Rechners draufschlagen.
Du kannst auswählen, ob ein Keller und ein Balkon gebaut werden sollen und auch ein Carport oder eine Garage werden im Gesamtergebnis berücksichtigt.
Wichtig: Der Rechner liefert “nur” eine Schätzung der reinen Baukosten für ein Haus.
Nicht berücksichtigt werden bei diesem Kalkulator die Grundstücks- und die Aufschließungskosten, sowie sämtliche Nebenkosten beim Hausbau.
Ebenso fehlen noch die Kosten für die Möblierung und den Garten.
Fazit: Eigentlich ein super Rechner zur Einschätzung der “reinen Baukosten” in Österreich, der auch regionale Unterschiede berücksichtigt. Die Basisdaten für die Berechnung sollten aber dringend aktualisiert werden.
Der Rechner ist dafür gedacht, angehenden Bauherren einen groben Überblick über die Kosten-Zusammensetzung beim Hausbau zu geben.
Der Grundstückskauf und eine Schätzung der Nebenkosten sind integriert.
Der Rechner berücksichtigt keine regionalen Baukostenunterschiede, sondern hat einen fixen Durchschnittswert der Baukosten je Quadratmeter hinterlegt. Auf der Seite des Rechners wird extra darauf hingewiesen, dass sich die Kosten in Bezug auf Design, Ausstattung und Nebenkosten erheblich verändern können.
Positiv anzumerken ist, dass der Durchschnittswert aktuell gehalten wird.
Sehr interessant ist die Verteilung der Baukosten je Gewerk. Damit bekommst du ein Gefühl dafür, was die einzelnen Bauschritte ungefähr kosten und wie das Verhältnis von Material- und Lohnkosten ist.
Ein schneller Kreditratenrechner ist ebenso integriert.
Kosten für Außenanlagen und Möblierung sind extra zu berücksichtigen.
Fazit: Der Rechner bietet einen guten ersten Überblick über die Zusammensetzung der Kosten, die beim Hausbau anfallen.
Ein sehr übersichtlich aufgebauter Rechner.
Beim Grundstückserwerb wird automatisch der richtige Prozentsatz für die Grunderwerbssteuer je Bundesland gezogen.
Für die Bauwerkskosten kannst du zwischen einfacher, normaler und gehobener Bauweise/Ausstattung auswählen.
Hinweis: Die Preise für „einfach“ und „normal“ sind viel zu niedrig angesetzt. Und selbst für „gehoben“ ist der Wert, meiner Meinung nach, zu niedrig gewählt oder wurde schon länger nicht mehr aktualisiert.
Auf regionale Unterschiede der Baukosten wird keine Rücksicht genommen.
Ein Schätzwert für die Erschließungskosten wird automatisch vorgeschlagen.
Baunebenkosten werden nicht berechnet, sondern ein Standardwert von 5.000 Euro angenommen.
Der Rechner liefert automatisch Vorschläge für die Außenanlagen. Hier kannst du wieder zwischen einfach, mittel und gehoben auswählen.
Bei deiner Schätzung bitte auch noch an die Kosten für Möbel und Ausstattung denken.
Fazit: Schön aufgebauter Rechner. Hinsichtlich der Basisdaten für die Baukosten gibt es noch Potenzial nach oben. Die Werte müssten dringend angepasst werden.
Die Bezeichnung “Baunebenkosten” am Beginn des Rechners ist ein wenig verwirrend, da eigentlich nur die Grundstückskosten samt Gebühren erfasst werden.
Anhand des Kaufpreises für das Grundstück werden die Kaufnebenkosten automatisch berechnet und du kannst die Gebühren für einen eventuellen Makler extra berücksichtigen. Die Grunderwerbsteuer wird mit 6% angenommen und kann leider nicht auf den Steuersatz des jeweiligen Bundeslandes geändert werden.
Unter dem Begriff “Ausstattung” werden die Bauwerkskosten erfasst. Hier kannst du nach der Eingabe der Wohnfläche zwischen drei Ausstattungsvarianten wählen und anführen, ob mit oder ohne Keller gebaut werden soll.
Bei der Haustechnik kannst du zwischen 2 Schätzwerten für die Anschaffungskosten der Heizung wählen und berücksichtigen, ob eine dezentrale oder eine zentrale Wohnraumlüftung verbaut werden soll.
Ich finde den Ansatz super. Wünschenswert wäre, dass noch weitere Heizungsvarianten ausgewählt werden können und auf eine Lüftungsanlage auch verzichtet werden kann.
Die Annahmen für die Hausanschlusskosten können einzeln ausgewählt werden. Die Werte lassen sich allerdings nicht individuell verändern.
Sehr positiv ist, dass es sich hierbei um den einzigen Rechner handelt, der neben den Kosten für eine mögliche Garage nicht auf die Kosten für die restlichen Außenanlagen vergisst.
Was leider fehlt, sind die Baunebenkosten wie die Kosten für Gutachten, Honorare für den Planer bzw. den Architekt, Versicherungskosten usw…
Und an die Kosten für die Möblierung muss noch extra gedacht werden.
Fazit: Ein schöner Rechner mit guten Ansätzen. Leider fehlen die Baunebenkosten und die Bezeichnungen der Kostenblöcke sind etwas verwirrend.
Der Rechner möchte angehenden Bauleuten einen groben Überblick über die Zusammensetzung der einzelnen Positionen der Bauwerkskosten geben.
Ebenso wird berücksichtigt, ob ein Keller geplant ist oder nicht.
Und Eigenleistungen können je Bauschritt individuell angenommen werden.
Neben der Eingabe der geplanten Wohnfläche basiert die Kalkulation auf einem fixen Durchschnittswert.
Achtung: Leider dürfte dieser schon länger nicht mehr aktualisiert worden sein und entspricht nicht den durchschnittlichen Baukosten für Deutschland im Jahr 2021 sondern eher den Werten aus dem Jahr 2015.
Nach Eingabe der Grundstückskosten werden sämtliche Nebenkosten für den Grundstückskauf berechnet.
Eine Schätzung für die Hausanschlüsse, Baunebenkosten und Außenanlagen ist ebenso hinterlegt. Wobei letztere mit Sicherheit höher ausfallen werden wie der voreingestellte Schätzwert.
Ein schneller Kreditrechner, bei dem das vorhandene Eigenkapital abgezogen werden kann, ist auch integriert.
Kosten für die Möbel und die Innenausstattung sind noch extra zu berücksichtigen.
Fazit: Ein übersichtlicher Rechner, der leider schon länger nicht mehr gepflegt worden sein dürfte. Was sehr schade ist und für angehende Bauleute irreführend sein kann.
Bonustipp: Im Artikel Hausbau-Kosten findest du eine einfache 4 Schritte-Anleitung, wie du deine Baukosten richtig kalkulierst und Kostenüberschreitungen verhinderst.
Sodala!
Das war meine kleine Liste mit kostenlosen Online-Baukostenrechnern für den Hausbau.
Die Betreiber der Baukostenrechner haben sich viel Mühe gegeben, eine vernünftige Schätzung abzuliefern. Schade ist, dass nicht bei allen die Daten aktuell gehalten werden…
Hinweis: Die anfallenden Nebenkosten (Erschließung, Baunebenkosten, Außenanlagen und Möblierung) werden meiner Meinung nach bei nahezu allen Rechnern zu niedrig angenommen, falls sie überhaupt berücksichtigt werden.
Jeder Rechner hat in bestimmten Bereichen seine Stärken und Schwächen.
Einen groben Überblick liefern (fast) alle und um mehr geht es bei einer ersten Schätzung mit einem Baukostenrechner gar nicht.
Probier sie einfach aus!
Viel Erfolg!
PS: Du willst wissen wie und mit welchen Eigenleistungen du am meisten Geld beim Hausbau sparen kannst? Dann lies meinen Artikel Haus selber bauen – Welche Eigenleistung bringt bares Geld?
PPS: Was Low Budget Häuser ausmacht und wie man ein Haus nach diesem Konzept sein Haus plant, findest du hier: Low Budget Haus – Die 3 wichtigsten Grundlagen
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Christian
Argisol war das einzige Tool was ich kannte. Danke für den Beitrag.
Liebe Grüße und weiter so!