Du bist dir nicht sicher, welche Bauweise ideal für dein Haus ist?
Du willst wissen welche Möglichkeiten es überhaupt gibt?
Auf dieser Seite findest du alle wichtigen Bauarten von Einfamilienhäusern und lernst ihre Unterschiede kennen. Außerdem stelle ich dir die günstigste Bauweise vor und zeige dir, warum es die „beste Bauweise“ nicht gibt.
Zusätzlich lernst du noch eine Vielzahl an Haustypen kennen, die oft als Bauweise bezeichnet werden, aber eigentlich keine sind.
Viel Spaß beim Lesen und vergleichen!
Welche Bauweisen gibt es?
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Haus entweder in Massiv- oder Leichtbauweise gebaut wird. Alle weiteren Bauweisen sind Untertypen davon.
Die wichtigsten Bauweisen für Einfamilienhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz findest du in der folgenden Übersicht.
Massivbauweise
Massive oder „schwere“ Wände und Decken werden gemauert oder betoniert.
Das Maurerhandwerk hat sich in der Vorgehensweise bis heute nicht verändert. Üblicherweise wird das komplette Haus – Stein auf Stein – vor Ort auf der Baustelle errichtet.
Verändert haben sich aber die Materialien, die zum Einsatz kommen. Der gebrannte Vollziegel aus Ton hat längst ausgedient. Sein U-Wert reicht für die aktuellen Anforderungen an die Gebäudedämmung nicht mehr aus.
Heute kommen Hohlziegel mit vielen Kammern oder poröse Steine zum Einsatz. Sie haben einen hervorragenden Wärmedämmwert.
Immerhin dämmt ja die stehende Luftschicht im Baumaterial und nicht das feste Material selbst. Die gängigsten Baustoffe für Massivhäuser sind:
- Tonziegel
- Porenbetonsteine
- Kalksandsteine
- Stahlbeton
Auch das Mörtelbett zwischen den Steinen stellt eine ungünstige Wärmebrücke dar.
Aus diesem Grund gibt es mittlerweile eine breite Auswahl an Steinen und Ziegeln, die schon bei der Herstellung plan geschliffen werden.
Dann reicht beim Mauern das sogenannte Dünnbettverfahren aus oder die Steine werden nur noch mit Polyurethankleber aneinander geklebt.
Eine Außenmauer mit entsprechend breiten Planziegeln oder Porenbetonsteinen erreicht problemlos die Anforderungen eines Energiesparhauses. Auf eine zusätzliche Wärmedämmung der Fassade kann verzichtet werden.
Wände aus herkömmlichen Ziegeln mit einem normalen Mörtelbett kommen ohne eine zusätzliche Isolierung nicht aus. Dasselbe gilt auch für Wände aus Stahlbeton.
Die Vorteile von massiven Wänden sind:
- Guter Schallschutz von außen und zwischen den einzelnen Räumen (bei korrekter Ausführung).
- Das hohe Gewicht sorgt für viel Speichermasse. Temperaturschwankungen werden weniger stark wahrgenommen.
- Ziegelsteine und Beton allein brennen nicht (die Polystyrolfassade schon).
- Mineralische Baustoffe sind feuchtigkeitsunempfindlich und können nicht faulen.
Leichtbauweise
Leichtbauwände und -decken werden fast immer aus Holz hergestellt. Ständer, Rahmen, Bohlen oder ganze Platten aus Holz übernehmen die tragende Funktion in der Wand.
Holz besitzt von Natur aus wärmedämmende Eigenschaften. Im Verhältnis zu seinem Gewicht hat Holz eine sehr hohe Tragkraft und Festigkeit. Dadurch sind geringe Wanddicken möglich.
Die wichtigsten Bauarten von Holzhäusern sind:
- Holzrahmenbau (oder Holzriegelbau)
- Holzmassivbau (oder Brettstapelbau)
- Blockhäuser
- Holzskelettbau (die Urform = das Fachwerkhaus) oder Holzständerbau
Mit Ausnahme des Holzskelettbaus (oder Holzständerbaus) werden die Wände oder Wandteile wetterunabhängig in einem Werk oder einer Abbundhalle vorgefertigt.
Bei Holzrahmenwänden (Holzriegel) werden die Innen-und Außenseite mit Werkstoffplatten oder Holzbrettern beplankt und die Zwischenräume mit Dämmung gefüllt.
Je nach Ausführung werden Holzmassivwände aus kreuzweise verleimten (CLT-Platten) oder vernagelten/gedübelten Bretterschichten hergestellt. Fenster und Türen werden einfach ausgeschnitten.
Die Bohlen (Kantholzprofile) für Blockhäuser werden auch im Herstellerwerk genau nach Plan vorgefräst.
Die Vorteile vom Leichtbau sind:
- Schnelle Bauzeiten durch wetterunabhängige Vorfertigung.
- Vollkommen trockenes Bauen, ohne Austrocknungsphasen, ist möglich.
- Geringe Wanddicken bei guter Dämmleistung.
- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff.
Bonustipp: Wenn du noch mehr über die Holzbauweise erfahren willst, dann lies diesen Beitrag: Holzhaus bauen – 33 Gründe warum du auch eines willst
Das Fertighaus
Bei einem Fertighaus handelt es sich nicht wirklich um eine Bauweise. Vielmehr wird ein ganzes Haus von einem Fertighaushersteller mit einem meistens sehr hohen Vorfertigungsgrad produziert.
Fertighäuser sind in verschiedenen Ausbaustufen erhältlich. Hier ist eine kurze Liste davon:
- Schlüsselfertig: Meist fehlen nur noch die Möbel und die Küche.
- Belagsfertig: Außen oft fertig und innen fehlen meist Sanitäreinrichtungen, Fliesen, Böden, Treppenbeläge und Wandanstriche.
- Ausbauhaus: Fertiger Rohbau mit Fenstern und Dach. Die Fassade ist eventuell auch schon fertig. Der Innenausbau fehlt noch komplett.
- Bausatzhaus: Bauherren bekommen einen Bausatz geliefert und bauen ihren Rohbau in Eigenleistung. Mit oder ohne Hilfe vom Hersteller.
Die beliebteste Bauweise der Fertighaushersteller ist der Holzrahmenbau. Er lässt ganz einfach den höchsten Vorfertigungsgrad zu. Diese Bauweise wird manchmal auch Holztafelbauweise genannt.
Eine Wand kann theoretisch im Werk komplett fertig gebaut werden.
Also innen bis zum Streichen der Wände und der Montage der Steckdosen. Auch die Fassade der Außenseite kann fertig gemacht werden.
Da außen Stöße an den Übergängen sichtbar bleiben, wird die Fassade von vielen Herstellern erst an Ort und Stelle fertig gemacht.
Im Massivbau gibt es auch 2 unterschiedliche „Fertighaus-Lösungen“.
- Fertighäuser werden aus vorgefertigten Ziegelelementen bzw. Stahlbetonwänden gebaut.
- Baufirmen bieten ganz einfach Stein auf Stein gemauerte Massivhäuser schlüsselfertig an und bezeichnen sie als „Fertig-Massivhäuser“.
Wenn du wissen willst, welche Ausbaustufe die richtige für dich ist und welche Eigenleistungen Sinn machen, dann lies dir diesen Artikel durch: Haus selber bauen – Welche Eigenleistung bringt bares Geld?
Die Optik hat oft nichts mit der Bauweise zu tun
Für das Erscheinungsbild und die Fassadengestaltung gibt es nur mehr wenige Einschränkungen.
Fassadenteile aus Holz machen sich auch auf dem Massivhaus gut.
Holzrahmenhäuser und Massivholzhäuser lassen sich mit den richtigen Putzträgerplatten problemlos verputzen.
Lediglich beim Blockhaus macht eine Klinkerfassade wenig Sinn. Schon alleine wegen der Mehrkosten. Machbar wäre es aber.
Die günstigste Bauweise
„Wie die Wände und Decken hergestellt werden ist egal, da der Hausbau ohnehin sauteuer ist.“
Ähnliche Aussagen wie diese, habe ich schon oft gehört und ich muss sagen:
Das stimmt ganz einfach so nicht!
Klar ist Hausbauen teuer.
Nirgendwo sonst kommen so viele verschiedene Gewerke zusammen und das Material und die Arbeitsleistungen müssen schließlich von jemandem bezahlt werden.
Betrachten wir aber nur die Herstellungskosten von Wänden und Decken, gibt es ganz klar eine Bauweise, mit der es am günstigsten geht:
Die Holzrahmenbauweise!
Im Vergleich zu allen anderen Bauarten, egal ob Massiv- oder Leichtbau, ist der Anteil an tragenden und somit teuren Teilen am geringsten.
Der Hohlraum zwischen den Holzrahmen wird mit Dämmung gefüllt und die Innen- und Außenseite mit Werkstoffplatten beplankt.
Von billig bis hochwertig ist hier alles möglich, je nachdem welche Materialien zur Beplankung und zur Dämmung eingesetzt werden.
Durch die hohe Vorfertigung und die guten Arbeitsbedingungen in einer Halle lässt sich auch der Lohnanteil entsprechend optimieren.
Allerdings stellt sich die berechtigte Frage, ob jede Fertighausfirma diesen Kostenvorteil tatsächlich immer an ihre Kunden weitergibt?
Meistens haben der geplante Grundriss, die Hausgröße, die Wahl der Ausstattung und der Anteil an Eigenleistungen durch die Bauherren einen viel höheren Einfluss auf die Gesamtkosten beim Hausbau wie die Bauweise.
Bonustipp: Lies hier, wie wir zusammen mit einem Zimmereibetrieb ein richtig günstiges Holzrahmenhaus gebaut haben: Günstig Haus bauen – 15 Tipps und mein unüblicher Weg
Und hier habe ich noch die perfekte Vorlage zur Kalkulation deiner Hausbau-Kosten.
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Welche Bauweise ist am besten?
Diese Frage lässt sich „leider“ nicht eindeutig beantworten.
Die perfekte Bauweise, die besser ist als alle anderen, gibt es objektiv betrachtet nicht.
Wäre das so, gäbe es schlicht und ergreifend nur eine Bauweise am Markt und die Entscheidung wäre einfach.
Jede der angeführten Bauarten hat absolut ihre Berechtigung und weist natürlich ihre kleinen Vor- und Nachteile gegenüber den anderen auf.
Fakt ist: Es gibt (fast) keine schlechte Bauweise, nur schlechte Ausführungen!
Mit allen genannten Bauweisen lässt sich ein gesundes Raumklima herstellen oder ein bedenklicher Schadstoffcocktail mixen. Das hängt nicht von der Bauweise ab, sondern davon welche Materialien beim Innenausbau verwendet werden.
Vielmehr ist es eine Glaubens- bzw. Gefühlsfrage, in welchem Haus du wohnen möchtest.
Die verwendeten Materialien, der Stil, aber auch der Preis müssen für dich passen.
Du darfst dich damit wohlfühlen.
Beim Bauen ist prinzipiell sehr viel „Hausverstand“ gefragt, aber hör auch auf dein Bauchgefühl.
Lass dir nicht von Verwandten, Freunden oder Verkäufern dreinreden. Viele glauben zu wissen, was das Beste für dich ist.
Beispiele für verschiedene Haustypen – Die Qual der Wahl
So unterschiedlich wie der Geschmack künftiger Bauherren ist, so riesig ist auch die Auswahl an Haustypen und Arten.
So gut wie jeder Haustyp kann sowohl in Massiv- als auch in Leichtbauweise gebaut werden. Die einzigen Ausnahmen sind Häuser vom Baumeister oder Zimmermeister.
Mit wem baust du?
Architektenhaus
Ein freier Architekt ist nirgends angestellt und arbeitet selbstständig.
Er begleitet ein Bauprojekt von Beginn an und übernimmt gegen Wunsch der Bauherren auch die Koordination und Abwicklung der einzelnen Gewerke.
In der Planung ist man sehr frei und lediglich an den örtlichen Bebauungsplan und die Baugesetze gebunden.
Das Honorar des Architekten ist in Deutschland in der HOAI genau geregelt und richtet sich nach den Baukosten. In Österreich wurden die Mindesttarife für Architekten abgeschafft und eine Honorarinformation HIA herausgegeben.
Von findigen Architekten geplante und begleitete Low Budget Projekte beweisen, dass ein Architektenhaus nicht unbedingt immer teuer sein muss.
Bonustipp: Mehr Infos über Low Budget Häuser findest du in diesem Beitrag: Low Budget Haus – Geniales Eigenheim oder billige Hütte
Maurermeister/ Baumeisterhaus
Massivhäuser sind das Steckenpferd des Baumeisters. In Österreich ist er berechtigt, die Planung und die Ausführung anzubieten. In Deutschland ist die Bauvorlageberechtigung nicht ganz einheitlich geregelt.
Will der Bauherr ein schlüsselfertiges Haus, ist es sinnvoll eine Baufirma zu suchen, die als Generalunternehmer arbeitet. Beim Abschluss eines Generalunternehmervertrags ist es wichtig, dass alle Details über die Ausführung und Ausstattung besprochen und in schriftlicher Form festgehalten werden.
Zimmermeisterhaus
Von der Planung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe ist alles möglich. Die Regelungen zur Planung sind in Deutschland und Österreich dieselben wie für Maurer- bzw. Baumeister.
„Der Zimmermeister ist der Maurermeister des Holzbaus.“
Bonustipp: Hier findest du eine kleine Anleitung zu allen Bauschritte unseres Holzhauses: Holzhaus möglichst selber bauen – Schritt für Schritt
Fertighausanbieter
Fertighäuser können aus dem Katalog des jeweiligen Anbieters gewählt werden. Durch die Standardisierung ist eine schnelle Bauzeit möglich und Fixpreise geben Sicherheit bei den Baukosten.
Individuelle Planung ist bei vielen Herstellern auch kein Problem. Mögliche Kostenvorteile durch die Standardisierung können sich dabei aber schnell in Luft auflösen.
Energie sparen und Förderung holen
Energiesparhaus
Im Vergleich zu früher sind heute alle neu gebauten Häuser „Energiesparhäuser“.
Der maximale Gesamtenergieverbrauch eines Neubaus ist in Deutschland von der Energiesparverordnung EnEV geregelt. Wer für den Neubau seines Hauses einen Förderkredit erhalten möchte, muss die Auflagen der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erfüllen.
In Österreich ist der Höchstenergieverbrauch in der OIB-Richtlinie 6 festgeschrieben und die Wohnbauförderungen werden vom jeweiligen Bundesland geregelt.
Passivhaus oder Sonnenhaus
Das Haus ist möglichst kompakt und wärmebrückenfrei gebaut. Es heizt sich nur mit Hilfe der Sonne und einer Wärmerückgewinnung der zentralen Lüftungsanlage.
Der Gedanke von einem derart niedrigen Energiebedarf fürs Heizen ist genial. Allerdings ist man in der Architektur eingeschränkt, die Baukosten fallen höher aus und eine „strahlende“ Wärmequelle fehlt.
Gemeinsam oder allein bauen
Doppelhaus
Durch gemeinsames Bauen können die Grundstücks- und Baukosten reduziert werden.
Im Doppelhaus benötigt jede Wohnpartei um ein Viertel weniger Außenwände. Anfahrtskosten von Handwerkern können geteilt werden und beim Material sind oft bessere Rabatte möglich, da fast überall die doppelte Menge abgenommen wird.
Mehrfamilienhaus oder Mehrgenerationenhaus
Der Trend aus den 70ern und 80ern kehrt zurück. Aufgrund der stark steigenden Grundstückspreise wird heute oft an das bestehende Elternhaus angebaut.
Ein eigener Eingangsbereich sorgt für mehr Privatsphäre der einzelnen Wohnparteien.
Reihenhaus
Bauen und wohnen im Verband. Die benötigte Grundstücksfläche und die Anzahl an teuren Außenwänden reduzieren sich deutlich.
Meist werden Reihenhäuser von einem Generalunternehmer oder einer Wohnungsgesellschaft gebaut und an seine Bewohner verkauft oder vermietet.
Einfamilienhaus
Der Klassiker steht frei auf dem eigenen Grundstück und hat einen eigenen Garten. Das Familienleben spielt sich meist auf zwei Geschossen ab.
Bungalow
Gewohnt wird nur auf einer Ebene. Das ist perfekt für barrierefreies Bauen. Durch ein ungünstigeres Verhältnis von bebauter Fläche zu Wohnraum ist er meist etwas teurer als ein zweistöckiges Haus mit derselben Wohnfläche.
Villa
Eine Villa besticht durch ein großzügiges Grundstück und noch viel großzügigeren Wohnraum. Wer es sich leisten kann, dem sind beim Hausbau „fast“ keine Grenzen gesetzt.
Tinyhouse
Das Leben spielt sich auf 15 bis 45 qm ab. Minimalismus und das Beschränken auf das Nötigste können sehr befreiend sein. Ein Tinyhouse ist ideal für Singles.
Die Vorteile von Tinyhouses sind, dass die Gesamtkosten im Vergleich zu anderen Häusern sehr niedrig sind und sie können auch mobil auf Anhängern gebaut werden.
Low Budget Haus
Durch geschickte Planung und einem konsequenten Budgetplan sind die Baukosten von Low Budget Häusern geringer als von „normalen“ Häusern.
Bonustipp: Hier findest du die wichtigsten Planungsgrundlagen von Low Budget Häusern.
Ökohaus
Die Bauherren achten besonders auf Nachhaltigkeit und setzen, wo es möglich ist, umweltfreundliche und ressourcenschonende Materialien ein. Die Umwelt steht auch bei der Energiegewinnung und beim Heizen im Vordergrund.
Ihr Haus hinterlässt einen kleineren ökologischen Fußabdruck. Die nächste Generation wird es ihnen danken.
Alternative Bauweisen
Der Vollständigkeit halber möchte ich auch noch ein paar Nischen-Bauweisen anführen.
Häuser in diesen Bauweisen werden in unseren Breitengraden zwar nicht so oft gebaut, sie bieten aber durchaus interessante Eigenschaften und auch Vorteile.
Raummodul-Bauweise
Im Unterschied zu Fertighäusern werden nicht einzelne Elemente (Wände, Decken und Dach) vorgefertigt, sondern gleich ganze Räume bzw. Hausteile.
Raummodule können sowohl im Leichtbau als auch im Massivbau hergestellt werden.
Eine Einschränkung bei der Hausgröße gibt es nicht. Lediglich die Größe der einzelnen Raumzellen ist durch die Transportierbarkeit per Tieflader oder Schwertransporter begrenzt.
Lasttragender Strohballenbau
Großformatige, fest gepresste Strohballen werden unter Vorspannung verbaut und übernehmen die Aufgabe von Ziegelsteinen. Die Strohballen werden meistens innen mit Lehm und außen mit Kalk-Zement verputzt. Das Raumklima in Häusern aus einem so simplen und günstigen Baustoff sucht seinesgleichen.
Ein Nachteil kann die hohe Wandstärke der Jumbo-Strohballen von 70 bis 125 cm sein, da sie sehr viel Fläche benötigen.
Architekt Werner Schmidt hat schon einige lasttragende Strohballenhäuser gebaut. Unter anderem auch sein eigenes Ferienhaus.
Stahlleichtbau
Wirtschafts- und Industriegebäude werden aus geschweißten oder verschraubten Stahlrahmen gebaut. Diese Bauweise wird einfach für Einfamilienhäuser übernommen.
Innen mit Trockenbauplatten beplankt und außen mit verputzten Zementfaserplatten verkleidet, sieht man den Häusern ihre Bauart nicht an.
Ähnlich wie bei Holzrahmenhäusern kann sehr viel vorgefertigt werden.
Containerhäuser gehören auch zum Stahl-Leichtbau.
Alte Schiffscontainer können zu Häusern umgebaut werden.
Zu bedenken ist hier allerdings, dass durch den Metallmantel kein diffusionsoffener Wandaufbau möglich ist.
Ein Containerhaus kann ein rascher Weg zu einem günstigen Eigenheim sein.
Erdhügelhäuser
Die Häuser werden beispielsweise mit dem sogenannten Spritzbetonverfahren vorgebaut. Anstelle von Fassade und Dach wird alles mit einer 1 m dicken Erdschicht bedeckt und begrünt.
Bei der „Hobbit-Bauweise“ muss der Feuchtigkeitsabdichtung viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Auch an einen ausreichenden Lichteinlass in alle Räume und an das radioaktive Edelgas Radon, das im Erdreich natürlich vorkommt, muss gedacht werden.
Häuser aus Recyclingmaterial
Plastik- oder Glasflaschen gibt es im Überfluss. Gerade Plastikflaschen stellen ohnehin ein großes Umweltproblem dar.
In Mörtel oder Lehm eingebettet kann man damit ganze Häuser bauen.
Gerade in Ländern mit Armut und Wohnungsnot findet der Bau von Häusern aus Recyclingmaterial einen sinnvollen Einsatz.
Zusammenfassung
Es gibt viele verschiedene und gute Bauweisen.
Aus preislicher Sicht bietet sicherlich der Holzrahmenbau interessante Möglichkeiten, vor allem auch für Selbermacher.
Die Entscheidung, wie du baust, musst du letzten Endes selbst treffen. Schließlich muss dein Haus nur für dich (und deine Familie) passen.
Welche Bauweise würdest du bevorzugen, wenn du dich sofort entscheiden müsstest?
Lass es mich wissen und hinterlasse mir einen Kommentar weiter unten.
PS: Wenn du wissen willst mit welchen Kosten du für dein Traumhaus rechnen musst, lies hier weiter: Haus bauen Kosten – Was kostet heute ein Einfamilienhaus?
PPS: Und wenn du sehen möchtest wie unser Haus fertig eingerichtet aussieht, dann schau hier rein: Unser Haus – Willkommen zur Hausführung
Du denkst über den Bau deines eigenen Hauses nach?
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Benji
Das hat sich jetzt ausbezahlt… Durch deinen sensationellen Artikel habe ich echt einen coolen Überblick über die verschiedenen Haustypen bekommen…???????????????????????? Danke Lg Benji
Johannes Maringer
Hallo Benji,
freut mich, dass dir der Artikel so gut gefällt. Danke für deinen Kommentar.
Konstantin
Hallo Johannes,
die Übersicht der Haustypen finde ich grandios. Ein Haus aus Recycling-Material ist interessant. Stellt sich für mich die Frage wofür die Plastikflaschen da in dem Bild sind. Wärmedämmende Eigenschaften dürften die ja nicht haben.
Wir haben ein Einfamilienhaus mit 1,5 Geschossen und sind damit sehr zufrieden. Wie auch du haben wir vieles selbst gemacht. Wenn ich noch ein Haus bauen würde, dann wäre es diesmal ein Bungalow in Massivbauweise.
Beste Grüße,
Konstantin
Johannes Maringer
Hallo Konstantin,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich glaube die Flaschen dienen eher als Füllmaterial, da sie wenig kosten. Eine wärmedämmende Funktion können sie so nicht haben, das stimmt.
Oswald
Hallo Johannes,
Respekt, deine Seite hat viele nützliche Infos für Häuslebauer.
Und alles gratis noch dazu !
Was verkauftst du eigentlich, Johannes ?
Grüße aus dem Moseltal
Oswald
Johannes Maringer
Hallo Oswald, freut mich, wenn meine Infos nützlich sind.
Im Moment verkaufe ich nichts.
Ich bin aber dabei ein Handbuch zu schreiben, in dem es darum geht, welche Möglichkeiten es gibt, heutzutage noch „günstig“ zu bauen.
Beste Grüße, Johannes
Oswald
Bin schon gespannt auf dein Buch, Johannes.
Seit fast 10 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema „Wie man kostengünstig Plusenergiehaus baut“.
Dabei bin ich zur Einsicht gelangt, daß man bei manchen Dingen unkonventionell denken und handeln muß.
Ich möchte jetzt mein Wissen dazu in die Realität umsetzen.
Schöne Grüße aus dem Moseltal
Oswald
P.S: Wo hast du gelernt deine tollen Blogs so wie ein Marketer zu schreiben, Johannes ?
Christine
Super Überblick, langsam kommt der Kreisel in meinem Hirn etwas zur Ruhe, es beginnt sich etwas zu sortieren. Cool gemacht, übersichtlich, auf das Wesentliche beschränkt sowohl inhaltlich, als auch sprachlich. Danke!
Steffen
Hallo Johannes,
vielen Dank für diesen schönen Artikel. Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit den unterschiedlichen Bauweisen und habe schon viel gelesen. Gerade daher, habe ich eine Frage an dich.
Leider habe ich in deinem Artikel nichts über die DLT (Dowel Laminated Timber) Massiv-Bauweise gelesen, welche ggü. der CLT Bauweise leimfrei verbunden wird. Denn nach meinem Wissenstand sind diese beiden Bauweisen die Langlebigsten im Holzbereich. Zudem bieten diese beiden Bauweisen auch die wichtigsten Vorteile einer (Stein) Massivbauweise: Guter Schallschutz, hohe Speichermasse, Temperaturstabilität und guter Brandschutz. Zudem sind alle Holzhäuser viel viel nachhaltiger als ein Steinhaus. Durch die Vorfertigung sind diese Häuser nahezu so schnell aufgestellt wie ein Fertighaus. Was hält dich davon ab, diese Bauweise als die „beste“ einzuschätzen? Bis auf den Preis bin ich bisher noch auf keinen Nachteil gestoßen. Durch moderne Produktionsstätten und optimierte Prozesse und eine steigende Automatisierung, können die Preise sich aber mittlerweile auch sehen lassen. Hast du noch ein paar Argumente die gegen diese Bauweise sprechen und wieso diese sich nicht durchsetzen wird?
Vielen Dank
Johannes Maringer
Hallo Steffen,
vielen Dank für deinen Kommentar. Die Massivholzbauweise (egal ob CLT oder DLT) weißt gerade in Sachen Vorfertigung im Werk und schnelle Bauzeiten enorme Vorteile auf. Die Langlebigkeit hängt meiner Meinung nach aber vielmehr vom „Konstruktiven-Holzschutz“ ab, also davon, dass das Haus so geplant ist, dass Feuchtigkeit dem Holz nichts anhaben kann. D.h. ich bin davon überzeugt, dass auch andere Holzbauweisen genau so langlebig sein können. Ein Haus aus verleimten Brettsperrholz (CLT) ist schon „nicht ganz günstig“ und nach meinem Wissensstand ist eine leimfreie Variante noch kostenintensiver. Ansonsten handelt es sich dabei um eine TOP-Bauweise. Zum Beispiel die Holz100 Häuser von Erwin Thoma finde ich echt genial, hätte ich mir aber ehrlich gesagt nicht leisten können.
Viele Grüße, Johannes
Jens Bernhard
Ganz spontan würde ich ein Blockhaus oder Holzmassivhaus bevorzugen.
Aber jetzt lern ich erstmal all das, was du do gut und übersichtlich erklärst, und danach schau‘n wir nochmal.
Johannes Maringer
Lieber Jens,
danke dir. Bin gespannt, wofür du dich letzten Endes entscheidest 🙂
Viel Erfolg!